Gestern gab es einen anregenden Vortrag von Prof. Dr. Marion A. Weissenberger-Eibl im FPAK Kolloquium (FPAK = FESTO Program of applied knowing) zum Thema „Innovation und Lernen“.
Die Gedankenkette, die ich mir ausgehend vom Vortrag notiere:
Innovation = Evolution – nicht linear – interdisziplinär – im Netzwerk – nur mit Vertrauen – Lernen von den anderen – Kommunikation.
Die Begriffe hängen auch – nicht linear – miteinander zusammen.
Laut Frau Prof. Dr. Weissenberger-Eibl ist Innovation ein evolutionärer Prozess, der nicht linear verläuft. Innovation braucht eine Grundlage. Wovon geht man aus? Das ist Maßstab, ob es innovativ ist. Wie stark es innovativ ist. Innovation denkt Prof. Dr. Weissenberger-Eibl vom Nutzer bzw. dem Nutzen einer Zielperson her. Womit eine Grundlage der Herstellung von Innovation also Nutzer- oder auch Kundeninformation ist. [NB: Marktforschung ist eine Möglichkeit, diese Informationen einzuholen.] Evolutionärer Prozess heißt also damit, dass dem Nutzer durch die Innovation etwas besser, einfacher, sinnvoller, schneller, plausibler von der Hand geht. [NB: Was mitunter ebenfalls ein evolutionärer Porzess ist].
Ein nicht linearer Prozess deshalb, da Innovation im Austausch mit Personen unterschiedlicher – interdisziplinärer – Wissens- und Gedankenwelten erschlossen wird. Die Innovationsgruppe pendelt also zwischen den Gebieten hin und her. Innovation bedeutet hier also auch das Ausloten der Bedeutungen einzelner Wissensbausteine.
Interdisziplinarität sorgt für notwendigen Anstöße, sein eigenes Wissen neu zusammenzusetzen und so zu einem neuen evolutionär besseren Aufbau zu gelangen.
Im Netzwerk meint, dass der Gruppenfindungsprozess, der Austausch von Wissen und Ansätzen die oben genannten Anstöße produziert.
Um überhaupt die Bereitschaft aufzubringen, sein eigenes Wissen neu zusammenzusetzen, ist Vertrauen in die Offenheit der Gegenüber notwendig, diesen Prozess ebenso ernsthaft zu betreiben.
Nur mit dieser Offenheit, dem Vertrauen können Bausteine des Wissens der anderen so verbaut werden, dass sich im Prozess konstruktiv Neues ergibt.
Es ist offensichtlich, dass dies ein kommunikativer Prozess ist. Die Leistung, die die Moderation erbringt, ist dabei zentral für den Erfolg, also dem Entstehen von Innovation.
NB: Niklas Luhmanns Grundbaustein seiner sozialen Systemtheorie ist „Kommunikation“. An der Gedankenkette wird sehr anschaulich, was Kommunikation in seinem Sinne meint. Es ist das Element, dass Zusammenhänge erschafft und überhaupt erst ermöglicht. Innovation ist im Sinne Luhmanns also ein Interpretationsprozess innerhalb einer Kommunikationskette, der einen neuen für alle Beteiligten konstruktiveren Sinnzusammenhang des ursprünglichen Ausgangspunktes der Kommunikation erschafft.