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Im Kino: The Big Short – was „short“ sein bedeutet

Kategorie: Reaktionen auf Kunst — Tags: 14:17 17. Januar 2016

Ich hoffe, dass ein Gros der Menschen, die diesen Film gesehen haben, den Optimismus aufbringen, weiterhin zu glauben, dass

  • dieses System die (noch?) derzeit attraktivste Gesellschaftsform ist
  • dieses System sich verbessern lässt

Das wird jedoch nur gelingen, wenn Geld – und seine Äquivalente ein bisschen weniger zählen. Sonst sieht es düster aus für das von mir präferierte Gesellschaftsmodell.

The Big Short ist ein Film über vier Personen(-gruppen), die die US Hypothekenblase 2008 haben kommen sehen. Das Gute am Film: sie werden nicht als Helden gezeigt. Am Ende sind sie Profiteure. Der Film ist bedrückend nah an meiner Wirklichkeit, die ich in diesem Punkt praktisch nicht kontrollieren. Und am Ende zahle ich die Zeche. Ein anhaltend mulmiges Gefühl, dass der Film gebiert. Und endlich habe ich im Film Situationen kennengelernt, in denen Metall Musik so richtig passend ist.

Nachdem ich es gestern nicht auf Anhieb erklären konnte, hier eine wie ich hoffe anschauliche Erklärung, wie das Geschäftsmodell funktioniert, dass in The Big Short die zentrale Rolle spielt.

CDO Papiere für den Bereich der Hypothekenkredite bündeln, vereinfacht gesagt Häuserkredite.  Erst diese Bündel an Krediten sind als Wertpapieranlage geeignet, darauf „Wetten“ abzuschließen.
Wetten kann man – wie die Akteure im Film – darauf, dass ein Wertpapier also: Hypothekenkredite in Form von Hypothekenkreditbündeln = CDO Papiere im Wert sinkt. Das funktioniert börsentechnisch so (Punkt 2 What it means to “short” something): man verkauft Wertpapiere zu einem höherem Preis bevor man sie zu einem niedrigeren Preis (danach) kauft. „Vorher verkaufen“ kann man, indem man sich eine Sicherheit von Banken leiht, Papiere zu verkaufen, die man gar nicht hat (Leerverkauf), mit dem Versprechen, die (noch nicht im eigenen Besitz befindlichen) Papiere zu einem späteren Zeitpunkt an die Bank zurückzugeben.
Geht die Wette auf, kann man die Papiere zu einem niedrigeren Preis einkaufen, um den Leerverkauf gegenüber der Bank „aufzufüllen“. Der Gewinn desjenigen, der erfolgreich „short“ ist, errechnet sich aus (niedrigerem) Einkaufswert und dem höherem (von der Bank zugesichertem) Verkaufswert des Wertpapiers. Geht die Wette nicht auf, muss man Wertpapiere zu einem höheren Preis einkaufen, um diese als Sicherheit an die Banken zurückzugeben und man verliert Geld.

Unkontrollierbar groß wurde die Blase durch die erneute Bündelung von schon gebündelten Hypothekenkrediten. Vereinfacht gesagt wird dabei ein bestehender Hypothekenkredit (bzw. Bündel davon) vielfach als Wertpapier gehandelt. Damit erhielten insbesondere spezielle Hypothekenbanken wie Fanny Mae die notwendigen finanziellen Mittel, um die Kredite an (häufig nicht kreditwürdige) Kunden auszuzahlen. Als die Papiere nichts mehr wert waren, waren viele Bankinstitute insolvent oder anders gesagt am Ende des Films: sie wurden vom Staat mit Steuergeldern gerettet.

Auch in Griechenland war das der Fall:
„Von den bis Mitte 2013 nach Griechenland geflossenen knapp 207 Milliarden Euro sind […] 58,2 Milliarden für Bankenrekapitalisierung […] an den Finanzsektor geflossen.“
(spiegel.de)


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Ausstellung „Künstlerfreunde Kandinsky – Klee“ im Lenbachmuseum in München

Kategorie: Reaktionen auf Kunst 14:16 3. Januar 2016

Mein Lieblingsbild der Ausstellung „Künstlerfreunde Kandinsky – Klee“ im Lenbachmuseum in München, in der ich heute (3.1.2016) war:

Paul Klee 'Zerstörtes Labyrinth'

Paul Klee ‚Zerstörtes Labyrinth‘

http://www.bildindex.de/obj20423103.html#|home

Im Original (54 cm x 70 cm) wird das Bild für mich immer plastischer, dreidimensionaler je näher ich an das Bild heranrücke. Die Maltechnik, der recht starke Farbauftrag und insbesondere die scharfen schwarz gezeichneten Konturen der Teile erzeugen den plastischen Effekt. Wenn ich nah davor stehe, so nah, dass ich nichts außer dem Bild wahrnehme, dann funktionieren die Stücke wie Labyrinthteile, die – wenn ich nur wollte – zusammengesetzt ein vollständiges Labyrinth ergeben würden.

Ein Labyrinth zusammensetzen, dass Erschaffen von etwas in sich rätselhaften und doch auf sehr eigene Weise vollkommenen. Und im Rücksturz zum Bild das zerstörte Vollkommene. Ein mir ungreifbarer Punkt, der mich emotional berührt, gerade dann, wenn ich nicht versuche nach dem intellektuellen Kern zu fahnden.


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Intro zur neuen Rubrik

Kategorie: Reaktionen auf Kunst 14:07

Mal sehen, ob ich dieses Blog in 2016 zum Leben erwecken kann. Ein guter Vorsatz. Mindestens so schwer wie Abnehmen.

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